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Katharina von Aragon
Katharina von Aragon wurde 1485 geboren, sie war die Tocher von Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon. Als jüngste von vier Kindern, war es klar, dass es ihr Schicksal war, mit einem ausländischen Königssohn verheiratet zu werden. Zu damaliger Zeit waren die Kinder des Hochadels Schachfiguren im Spiel ihrer Eltern.
Sie wurde mit Arthur, dem Prince of Wales im Novermber 1501 vermählt, diese Ehe wurde geschlossen, obwohl Arthur sehr krank und schwach war. Katharina und Arthur mochten sich sehr, es ist aber so, dass die Ehe nicht vollzogen wurde, ein Punkt der für das spätere Leben von Katharina sehr wichtig wurde. Bereits im April 1502 verstarb Arthur.
Und danach zeigte sich deutlich, wie wenig sich irgendjemand um das Schicksal der jungen Frau kümmerte. Henry VII, der Vater von Arthur, sah nur, dass er die zweite Hälfte des Brautschatzes von 200 000 Kronen verlieren könnte, wenn die Prinzessin in ihr Heimatland zurückkehrte, also wurde der Plan gefaßt, den Thronfolger Henry VIII mit Katharina zu vermählen. Doch bis zu dieser Vermählung sollte es dauern, da die Brauteltern sich nicht so schnell einig wurden.
Katharina blieb in ärmlichen Verhältnissen in England und hoffte auf eine Entscheidung. Wahrscheinlich hätte es bis zur Hochzeit noch länger gedauert, aber Henry VII starb überraschend im April 1509, zu diesem Zeitpunkt war Katharina schon sieben Jahre Witwe in einem fremden Land und verzweifelt.
Henry VIII hatte seine Liebe zu der friedlichen und frommen Prinzessin entdeckt und forcierte jetzt die Heirat, bereits im Juni des gleichen Jahres heirateten sie. Im Januar 1511 wurde der Sohn Henry geboren, der von Anfang an kränkelte und der nach 52 Tagen verstarb.
Der König war enttäuscht, zu damaliger Zeit war ein Sohn etwas, worauf kein verheirateter Mann verzichten wollte. Nach mehreren Fehlgeburten wurde im Februar 1516 Mary geboren, die später als Mary I herrschte, und im Volksmund Bloody Mary hieß.
Im Juni 1519 kam am Hofe Henry Fitzroy Blount zur Welt, der Sohn, von Bessie Blount, einer langjährigen königlichen Mätresse. Aus der Namensgebung sieht man, dass der König den Sohn als den seinen anerkannte. Gleichzeit wurde dadurch darauf hingewiesen, er könne nicht Schuld sein, an dem ausbleibenen Erben.
Im Dezember 1525 wurde Katharina 40 Jahre alt, und gleichzeit begann es auch, ihr gesundheitlich schlechter zu gehen, mit weiteren Kindern war nicht mehr zu rechnen.
Ein Jahr später passierte etwas, was das ganze Leben von Katharina verändern sollte, der König verliebte sich. Anfangs machte sie sich keine Gedanken darum, es war nicht das erste Mal, dass der König eine Favoritin wählte, zumal in diesem Fall auch schon die große Schwester eine Romanze mit dem König gehabt hatte. Nichts sah anders aus, als sonst bei den Eskapaden Henry VIII. Doch dann geschah es, Anna Boleyn, das Objekt der königlichen Begierde spielte nicht mit, sie wies auf ihre Tugendhaftigkeit hin und darauf, dass sie als Jungfrau in die Ehe gehen würde. Anna war zu dieser Zeit ungefähr 25 Jahre alt.
Und der König spielte mit, er fing an um Anna zu werben.
Katharina rutschte immer weiter in den Hintergrund, sie verbachte ihre Zeit in Frömmigkeit und damit, sich um die Armen zu kümmern. Sie schien mit ihrem Leben in Abgeschiedenheit zufrieden zu sein, mit den Vergnügen und Festen ihres Mannes konnte sie wenig anfangen.
Zumal dieser immer jähzorniger wurde, was zum Teil auch auf seinen Kummer, keinen Thronfolger zu haben, zurückzuführen war.
Im Mai 1527 fiel das erste Mal das Wort Scheidung. Zu damaliger Zeit war eine Scheidung nur in besonderen Fällen mit Zustimmung des Papstes möglich. Henry war auf die Idee verfallen, dass die Ehe deshalb nicht mit Söhnen gesegnet war, weil sie eine Sünde vor Gott war, da Katharina ja die Frau seines Bruders gewesen war.
Allerdings gab es ein Problem, der Papst wollte nicht zustimmen, da er Angst hatte Katharinas Bruder, inzwischen ein bedeutender Herrscher, zu verärgern. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, wenn Katharina zugegeben hätte, dass die Ehe mit Arthur vollzogen wurde oder wenn sie sich von sich aus in ein Kloster zurückgezogen hätte. Beides lehnte Katharina ab.
Im Juli 1531 sah Henry Katharina zum letzten Mal.
Im Mai 1533 wurde die Ehe für ungültig erklärt, um dieses Urteil zu erreichen, hatte sich Henry von der katholischen Kirche losgesagt, die anglikanische Kirche gegründet und sichh selbst zu ihrem Oberhaupt ernannt.
Drei Jahre später starb die in der Verbannung lebende Katharina, die sich von diesem Schicksalsschlag nie erholt hatte.
Immer wird Katharina als Nebenfigur in der Geschichte geschildert, das wird ihr nicht gerecht, sie war eine Frau die für ihre Grundsätze und ihren Glauben kämpfte, die in Kauf nahm, von ihrer Tochter getrennt zu werden und wie eine Gefangene gehalten zu werden.
Ohne Katharinas Haltung wäre die anglikanische Kirche nie entstanden.
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