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Constantia von Cosel
Autorin: Gabriele Hoffmann
Verlag : Bastei Lübbe
ISBN : 3-404-61118-7
Das Leben der Constantia von Cosel glich einem Fest, anfangs. Als Mätresse von August dem Starken genoß Anna Constantia,
die er zur Gräfin machte, eine besondere Stellung am Hof und in Sachsen. Sie gewann zunehmend Einfluß auf politische Entscheidungen, bis August die Frau, die er liebte, seinen außenpolitischen Zielen, denen sie nicht zustimmen wollte, opferte. Als Gefangene lebte sie über 49 Jahre auf der Festung Stolpen.
Gabriele Hoffmann hat für dieses Buch alles erreichbare Material über Constantia von Cosel und August den Starken gesichtet und in einer Doppelbiographie zu einem farbenprächtigen Zeitpanorama des Hofes zu Dresden im ausgehenden Barock zusammengefügt.
Endlich mal ein Buch, das Constantia on Cosel nicht als machthungrige und kalte Hure schildert, sondern vielmehr auch die gefühlvolle Frau sieht, die sie zweifelsohne war. Erst ganz an der Spitze, war sie dann nur noch eine Schachfigur im Spiel der Macht. Als voraussehende Frau hatte sie zum Schutz der gemeinsamen Kinder eine Erklärung von August gefordert, die sie zur Frau zur Linken machte, sozusagen zur zweiten, offiziellen Frau nach der rechtmäßigen Ehefrau. So dachte sie, die Legimität ihrer Kinder abzusichern. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, gerade dieses Schriftstück würde ihr Verhängnis werden.
Besonders tragisch ist es, dass ihre Gefangenschaft auf Stolpen mit dem Tod von August dem Starken nicht beendet war, da sich auch später niemand an diese brisante Situation traute. Offiziell gab es die Gräfin von Cosel schon 49 Jahre nicht mehr, als sie dann endlich starb.
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