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Die Besucherin
Autorin : Ruth Rendell
Verlag : Goldmann
ISBN : 3-442-43962--0
Nur achtzehn schwarze Mitbürger leben in Kingsmarkham, und einer von ihnen ist Inspector Wexfords neuer Hausarzt: Dr. Raymond Akande. Als Melanie, die Tochter des Arztes, spurlos verschwindet, bewegt den Inspector
mehr als nur berufliches Interesse an dem Fall. Melanie hatte erst vor kurzem die Universität verlassen, und da sie arbeitslos war, hatte sie mehrmals beim Arbeitsamt vorgesprochen. Seit ihrem letzten Termin dort ist sie wie vom
Erdboden verschluckt.
Laut ihren Eltern war Melanie zu Hause ausgesprochen glücklich. Niemand wagt den Verdacht zu äußern, dass Melanie etwas zugestoßen sein könnte. Aber dann entdeckt man die Leiche einer jungen schwarzen Frau, und Wexford bittet die Akandes, ihre Tochter zu identifizieren - doch bei der Toten handelt es sich gar nicht um die vermißte Melanie ...
Mit unvergleichlichem Gespür fürs Detail entwickelt Ruth Rendell eine mitreißende Kriminalgeschichte von höchster Aktualität, in der sie eines der brennendsten Probleme unserer Zeit anspricht: die Fremdenfeindlichkeit.
Der Roman ist wirklich spannend bis zum Ende, aber mich persönlich hat noch mehr die Frage der sogenannten politischen Korrektheit angesprochen.
Wenn man eine verschwundene Person sucht, ist es korrekt sie als schwarz zu beschreiben, oder ist das schon rassistisch, immer wieder gelangt Inspector Wexford an diesen Punkt und mir ging es genauso. Ab wann ist es albern, etwas vorhandenes zu ignorieren, wenn es bei der Aufklärung helfen kann.
Ein toller Denkansatz.
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